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Romabanden in Deutschland

in Herner Newsticker 14.03.2013 12:14
von SPIELLEITUNG • 973 Beiträge

deutschlandweiter Zeitungsartikel: Bild-Zeitung, Die Welt

Sie kommen, klauen und gehen

Osteuropäische Roma-Sippen sind zu einem grossen Teil für die wachsende Kriminaltät verantwortlich. Sie schicken Frauen auf den Strich und Kinder zum Betteln.


«Junge Einbrecherinnen auf frischer Tat ertappt», meldete die Polizei vor einigen Wochen. Am Dienstag, 20. Februar, um 10.57 Uhr, schnappten sie ein 13- und ein 16-jähriges Roma-Mädchen, als diese in ein Haus in Bochum eindringen wollten. Sie stammten selber aus Duisburg. Die Polizeiberichte wiederholen sich.

Erst jüngst titelten die Zeitungen: "Vandalismus - 4 junge Roma festgenommen"
als in einer Wochenendnacht in Herne 4 junge Roma festgenommen worden, die offensichtlich die Ermittlungen der Morde an der Kreuzkirche stören und behindern wollten und der Verdacht eines Zusammenhangs der Kreuzkirchenmorde in Herne konnte bislang noch nicht ausgeräumt werden.

Seit Jahren sorgen Roma-Banden für Negativschlagzeilen. Präzise ­Zahlen zur Kriminalität dieser Volksgruppe existieren zwar keine. Die polizeiliche Kriminalitätsstatistik unterscheidet nur nach Nationalitäten, nicht nach Ethnien. Die Bilanz des vergangenen Jahres: mehr Einbrüche, mehr Diebstähle, mehr Kriminaltourismus. Ins­besondere die Vermögens- und Gewaltdelikte stiegen stark an (um 16 Prozent). Vieles deutet jedoch darauf hin, dass ­Roma, zu ­einem sehr bedeutenden Teil für die wachsende Kriminalität verantwortlich sind. «Wenn Sie in Duisburg zwei junge Zigeuner antreffen, die alleine unterwegs sind, haben sie zu 99 Prozent ­einen Schraubenzieher in der Hosentasche», sagte Jean-François Bergner, Chef der Abteilung Einbruch bei der Duisburger Polizei. Im letzten Jahr seien allein zwei jugendliche Täter in 450 Wohnungen eingebrochen und hätten 250 000 Euro Beute gemacht. Alleine im Ruhrgebiet begehen minderjährige Roma jedes Jahr mindestens 400 Einbrüche, wie die Landespolizei schätzt.

Am stärksten betroffen sind die Großstädte, aber längst schwärmen die kriminellen Banden auch auf das Landesinnere aus. Alarm geschlagen hat Anfang des Monats auch die veröffentliche Kriminalitätsstatistik NRW. «In unserem Bundesland ist der Anteil an kriminellen Ausländern ohne Wohnsitz doppelt so hoch wie andernorts», sagt Christoph Sauterel, Sprecher der Landespolizei. Auch in Restdeutschland ist die Zahl der Einbrüche letztes Jahr markant gestiegen. Frank Schmitz, Sprecher der Bundespolizei, nennt dafür drei verantwortliche Gruppen. Zum einen handle es sich um Banden aus dem Balkan, besonders aus Rumänien. Zum anderen um Nordafrikaner, die illegal in Deutschland leben. Dazu kämen junge Roma, die ihre Operationsbasis oft in Großstädten haben.

In der Deutschland leben, nach Auskunft von statista.com, rund 120 000 Roma, wie die Selbstbezeichnung der im Deutschen traditionell «Zigeuner» genannten Volksgruppe lautet (heute gilt der Begriff eher als abwertend). Die meisten kamen nach dem Zweiten Weltkrieg als Gastarbeiter. Im Umfeld sei oft gar nicht bekannt, dass sie Roma seien, sie deklarierten sich als Serben, Italiener, Spanier usw. In jüngerer Zeit seien «viele» Roma aus dem Kosovo und anderen Ex-jugoslawischen Gebieten in die Republik geströmt, schreibt die Roma Foundation.

Beflügelung der kollektiven Fantasie

Die Gesamtzahl der Roma in Europa wird auf 8 bis 12 Millionen geschätzt. Die Ursprünge des Volksstammes mit eigener Kultur und Sprache liegen in Indien, von wo die Roma vor dem 8. Jahrhundert in Richtung Europa auswanderten. Die grösste Population gibt es heute in Rumänien (mit 2 bis 3 Millionen). Bis zu eine Million Roma leben in Bulgarien, Spanien, Ungarn und der Slowakei, mehrere hunderttausend sind es in Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern. Ihr «Identitätsgefühl», schreibt die Rroma Foundation, beruhe «nicht auf Begriffen wie Heimatland, Staatsbürgerschaft usw., sondern auf ihrer Sprache, ihrer Kultur und vor allem auf ihren Traditionen». Als Rom sei man «primär Familienangehöriger, damit Angehöriger einer Gruppe [. . .] und erst dann auch immer Bürger eines bestimmten Staates». Die Sippe geht über alles – Roma first. Der Name «Roma» heisst übrigens «Männer» oder «Ehemänner» (Einzahl «Rom», die weibliche Form ist «Romni»).

In den meisten Ländern ist die Lage der ­Roma prekär. Die «Hauptprobleme», schreibt die vom Financier George Soros mitunterstützte erwähnte Stiftung mit Sitz in Zürich, seien «Integration, Arbeit und Ausbildung». Der Umstand, dass viele Roma keine beruflichen Qualifikationen vorweisen könnten, verschärfe die Situation «immer mehr». Gelinge es nicht, die Roma auszubilden und damit ihre Existenzbedingungen zu verbessern, drohe ­eine «Eskalation des Problems zu einer Grös­senordnung, die kaum mehr zu bewältigen sein dürfte», warnt die Rroma Foundation. Ein Leben am Rande der Illegalität und eine gewisse virtuose Verlagerung auf kriminelle Tätigkeiten sind die Folgen, welche wir schon seit Jahren beobachten können.

Die Auswüchse sind auch zunehmend in der Bundesrepublik spürbar. Während die «Zigeuner» die kollektive Fantasie des Abendlandes beflügeln, sei es die feurig-exotische Carmen in Georges Bizets weltbekannter Oper, sei es als Gegenbild zur bürgerlichen Sesshaftigkeit, der man gern einen Zug von Spiessigkeit und Biedersinn unterstellt, oder schlicht das «lustige Zigeunerleben» im Volkslied – die Realität sieht weit weniger glänzend aus. Die Roma tauchen hierzulande vor allem in akuten ­Problemzonen auf und beschäftigen insbesondere Polizei und Justiz. Offen darüber gesprochen wird selten, man wolle nicht uralte Vorurteile bedienen, heisst es schnell. Die ­Roma geniessen offensichtlich eine Art Minderheitenbonus.

Klartext spricht die Polizei. Roma seien besonders in den Bereichen Einbruchdiebstahl, Enkeltrickbetrug, Betrügereien mit Teppichen, Lederjacken und beim Verkauf von falschem Goldschmuck aktiv, sagt Martin Sorg, Sprecher der Polizei Wiesbaden. Bei praktisch allen durch Roma verübten Delikten handle es sich um sogenannten Kriminal­tourismus, so Sorg. Blitzkriegern aus dem Ausland gleich, fallen sie für ihre Raub- und Beutezüge über ihre Ziele her, um so schnell wie möglich wieder zu verschwinden.

Die Banden, die meist aus Rumänien, Bulgarien, Serbien und Kroatien stammen, spannen ihre Kinder für kriminelle Aktivitäten ein. Camps nahe an der Grenze, zum Beispiel im französischen Annemasse oder im Elsass, aber auch in Norditalien, dienen als Ausgangspunkte für Raubzüge. Die Zeiten, in denen minderjährige Roma «nur» für erfundene Taubstummen-­Organisationen bettelten, sind längst vorbei, wie die Berliner Polizei feststellt. Sie betätigen sich als Taschen- und Trickdiebe, beklauen vorwiegend ältere Menschen, schleichen durch Wohnquartiere und brechen notfalls mit Gewalt in Häuser und Wohnungen ein. Dann rauben sie mit grosser Geschicklichkeit und hoher Effizienz Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände. Allein vom 1. bis zum 28. Juli vergangenen Jahres begingen die «jungen Delinquenten», wie sie die Polizei Bochum nennt, 184 Taten dieser Art.

«Sie machen eine Art Einbruchlehre»

Im NRW verhaftete die Polizei im letzten Jahr 79 minderjährige Roma aus Camps in der Region Elsass, die nicht weniger als 195 Einbruchdiebstähle begangen hatten. Deliktsumme: 3,61 Millionen Euro. Um nicht aufzufallen, kommen die Roma ohne Einbruchswerkzeug. Sie stehlen es lieber in Gartenhäusern und auf Baustellen zusammen.

Laut Christophe Sauterel, Mediensprecher der Landespolizei NRW, haben die Roma-Banden ihre Methoden in den letzten Jahren laufend professionalisiert. Anfänglich brachen die Erwachsenen eigenhändig in Villen und Wohnungen ein. In einer zweiten Phase chauffierten sie die Minderjährigen zu den Einbruchsobjekten. Unterdessen kaufen die Banden in Frankreich billige, schrottreife Autos, die mit einem regulären Nummernschild ausgestattet sind. Dann fahren 14-jährige Teenager mit den Fahrzeugen über die Grenze. Für ihr Handwerk sind sie bestens ausgerüstet. «Sie machen eine Art Einbruchlehre», sagt Sauterel. Mit 12 Jahren lernen sie, in Häuser und Wohnungen mit offenen Türen und Fenstern zu schleichen. Mit 14 Jahren wuchten sie Türen mit Einbruchswerkzeug auf. Werden sie von der Polizei geschnappt, sind die Konsequenzen gering. Sie werden der Jugendanwaltschaft übergeben und landen vielleicht ein paar Tage in Untersuchungshaft, bevor sie zu ihrem Clan zurückkehren. Neuerdings ­holen die Eltern ihre Kinder nicht mehr selber ab. «Die Erwachsenen schieben Anwälte vor», sagt Sauterel – weil sie befürchteten, sonst für Komplizenschaft belangt zu werden.

Bettlerbanden in den Städten

Für negative Schlagzeilen sorgen die Roma derzeit auch in einem anderen Bereich. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Medien nicht über Bettlerbanden berichten, die sich in Deutschen Städten herumtreiben. Am akutesten ist das Problem in Berlin. Zwar gilt dort seit dem 29. Januar 2008 ein Bettelverbot. Trotzdem belagern derzeit rund 400 bis 600 Bettler aus Rumänien, Erwachsene und Kinder, die Stadt. «Im Vergleich zum letzten Jahr sind sie aggressiver geworden. Sie strecken nicht mehr nur einfach die Hand aus, sondern sind penetrant, belästigen die Leute in Restaurants und stehlen an Märkten und in Einkaufszentren Lebensmittel», sagt Jean-Philippe Brandt, Sprecher der Berliner Polizei. Alle zwei Wochen räumt die Polizei Roma-Lager unter Brücken, damit sie sich nicht dauerhaft etablieren. Die Ordnungshüter entsorgen Matratzen, Fauteuils und andere Utensilien, im letzten Jahr waren es 85 Tonnen Sperrgut.

Die Polizei leistet Sisyphusarbeit. Immer wieder büsst sie die gleichen Bettler. In knapp dreieinhalb Jahren sprach die Berliner Polizei 23 634 einschlägige Bußen aus, die sich auf lediglich 2516 Personen verteilten. Das Bußgeld betrug 2 029 380 Euro, eintreiben konnten die Behörden allerdings bloß 60 177 Euro, wie die Regierung in der Antwort auf ­einen parlamentarischen Vorstoß mitteilte. Die Kosten für den aussichtslosen Kampf beliefen sich auf 5 Millionen Euro.

Dass die Bettler keineswegs mausarm sein müssen, zeigt ein Vorfall, über den der Tages-Anzeiger am Montag berichtete. Sicherheitsleute wollten Ende Januar bei einem Shoppingcenter in Düsseldorf vier Roma-Männer festhalten, die sich als Taubstumme ausgaben. Diese entkamen und machten sich in einem BMW mit bulgarischen Kennzeichen aus dem Staub.

Wie viele Bettler in Deutschen Städten unterwegs sind, lässt sich nicht genau beziffern. Wellenartig tauchen sie immer wieder an verschiedenen Orten auf, von Berlin über Düsseldorf bis München. Im Januar und Februar nahmen Roma-Bettler die Stadt Garmisch-Partenkirchen derart in Beschlag, dass achtzig Personen die Polizei ­anriefen, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Der Deutsche Städteverband, die Fremdenpolizei der Stadt Hamburg und die Koordinationsstelle gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) haben letztes Jahr ein Informationspapier zum Phänomen verfasst. Bei den Bettlern handle es sich meistens um Angehörige der Roma, bestätigen die Fachleute. Die Aktivi­täten sind organisiert. Hintermänner karren Mütter mit Babys, Kinder und Behinderte von Stadt zu Stadt. Dank der Personenfreizügigkeit können sie ohne Visum nach Deutschland einreisen (falls sie aufgegriffen werden, geben sie sich vorzugsweise als Touristen aus). Die Drahtzieher beobachten ihre Schützlinge und ziehen regelmäßig das Geld ein. Als im Frühling 2009 immer mehr Kinderbettler die Stadt München bevölkerten, wurde die Fremdenpolizei aktiv und lancierte das Projekt «Agora», bei dem der Kinderschutz eine wichtige Rolle spielt. Sie nahm die Personalien auf, befragte die Bettler nach Auftraggebern, Reisewegen, Herkunft, sodass sie in der Ausübung ihrer ­Tätigkeit empfindlich gestört wurden. Von 2009 bis 2011 kontrollierte die Fremdenpolizei nicht weniger als 689 ausländische Bettler. Mit Erfolg. Heute meiden sie München.

Kinder werden verkauft oder ausgeliehen

Boris Mesaric ist Geschäftsführer der Koor­dinationsstelle gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel beim Bundesamt für ­Polizei und hat professionelle Täternetzwerke im Visier, die Kinder zum Betteln, Stehlen und Einbrechen rekrutieren. Auch wenn in der Bundesrepublik bis jetzt noch kein Roma-Clanchef wegen Menschenhandels angezeigt werden konnte, ist für Mesaric klar: Die Kinder seien eher Opfer als Täter. Sie würden an die Roma-Banden, die hauptsächlich aus Rumänien und Bulgarien stammten, verkauft oder für eine bestimmte Zeit ausgeliehen. In Lagern würden sie zu professionellen Bettlern und Dieben ausgebildet. Kämen sie nicht mit einem bestimmten Geldbetrag zurück, drohten ihnen Nahrungsentzug, Schläge und mehr.

Die Roma-Netzwerke nützen das Deutsche Jugendstrafrecht geschickt und skrupellos aus. Werden Minderjährige erwischt, wandern sie in der Regel ein paar Tage in Untersuchungshaft und kehren darauf zurück in ihr Camp. Um von der Milde des Gesetzes zu profitieren, geben die Täter häufig ein jüngeres Alter an. Nur in seltenen Fällen wird der ­richtige Jahrgang anhand eines rechtsmedizinischen Gutachtens ermittelt. Das Verfahren, bei dem die Person vermessen wird, die linke Hand und die Zähne geröntgt werden, kann in komplizierten Fällen bis zu 2000 Euro ­kosten, wie die Landespolizei Hessen auf Anfrage sagt.

Deutschland ist für Prostituierte attraktiv

Im nationalen Schaufenster stehen die Pros­tituierten, die in der Stadt Dortmund auf dem ­so­genannten Strassenstrich arbeiten, am ­augenfälligsten in der Nordstadt von Dortmund. Wer am Abend deren vielbefahrene Einfalls­achse passiert, wird – freiwillig oder unfrei­willig – Zeuge des regen Anschaffens, wo sich, nicht nur zur Sommerzeit, Dutzende von leichtbekleideten Damen um automobile Kundschaft bemühen.

Und die Attraktivität der Republik für ausländische Prostituierte ist ungebrochen. Die Zahl der Neueinsteigerinnen wächst jährlich. 2009 waren es 1395, 2011 bereits 2170. Die Personenfreizügigkeit lockt nicht bloss Hochqualifizierte an, sondern auch Frauen aus den untersten sozialen Schichten, die auf den Deutschen Strassen mit schnellem Sex gutes Geld verdienen. Was die Herkunft der Prostituierten betrifft, gibt die polizeiliche Kriminalstatistik eine klare Auskunft. Die Hälfte ­aller Neueinsteigerinnen stammt einzig aus zwei Ländern: aus Ungarn (677) und Rumänien (488). Die Stadtpolizei Dortmund erhebt keine ­Daten aufgrund «ethnischer Zugehörigkeit», wie Sprecher Marco Cortesi sagt. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass viele Dirnen aus diesen osteuropäischen Staaten Romni sind, also Roma-Frauen.

Die Stadt hat die Zulassungsverfahren seit Anfang 2011 zwar verschärft. Die Prostituierten müssen krankenversichert sein und glaubhaft darlegen, dass sie «selbstständig» arbeiten, sprich: ohne Zuhälter und auf eigene Rechnung. Die Wirklichkeit freilich sieht anders aus, gerade im Roma-Milieu. Die Dortmunder Staatsanwaltschaft hat in den letzten Jahren mehrere Verfahren gegen Roma-Zuhälter ­geführt. In erster Instanz sind sowohl der berüchtigte «Samurai» als auch dessen Kollege «Goldfinger» verurteilt worden. Dabei war von einer «ungekannten Brutalität» die Rede.

Der «Samurai» genannte Haupttäter wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren sowie einer Geldstrafe und einer Buße verurteilt, ­zudem wurde eine Verwahrung angeordnet. Die Delikte umfassten Menschenhandel, Förderung der Prostitution, Vergewaltigung, ­Abtreibung, Drohung, Nötigung, Körperverletzung et cetera.

Im jüngsten einschlägigen Urteil des Bezirksgerichts vom Januar dieses Jahres wurde ein ungarisches Roma-Paar zu teilbedingten Freiheitsstrafen von je 36 Monaten verurteilt. Es hatte eine 19-jährige Landsfrau auf den Dortmunder Strassenstrich geführt, wo die Prostituierte in gut vier Monaten rund 70 000 Euro verdiente. Den Grossteil der Einkünfte gab sie ihrem Zuhälter ab, in den sie sich verliebt hatte und der sich als ihr Partner ausgab. Gleichzeitig war er nach wie vor mit seiner Komplizin zusammen, ebenfalls eine lang­jährige Prostituierte.

Das Muster ist typisch für das Roma-Milieu. Clanstrukturen und familiäre Bindungen in einem weiteren Sinn spielen eine zentrale ­Rolle. Es ist durchaus üblich, dass männliche Clanmitglieder Frauen und Kinder für illegale Geschäfte einsetzen. Das registrieren auch die Justizbehörden. Die «familiären Strukturen», sagt Urs Hubmann, Leiter der für organisierte Kriminalität zuständigen Staatsanwaltschaft II des Bezirks Hamm, böten «den Tätern grös­sere Möglichkeiten, auf ihre Opfer Druck auszuüben». Denn die Frauen verlören «bei dieser Konstellation für den Fall, dass sie aus dem Geschäft aussteigen, nicht nur ihren ­Zuhälter, der häufig ihr sogenannter Partner ist, sondern auch ihre Familie». Die Haupt­ursachen für die «Ausbeutung» der Frauen liegen nach Staatsanwalt Hubmann «im schwierigen Arbeitsmarkt in ihrem Heimatland», in «der finanziellen Abhängigkeit von Partnern und Familien» und dem «unterschiedlichen Frauenbild in der dortigen Gesellschaft».

«Die Frauen arbeiten für die Familie»

Roma-Frauen seien aus zwei Gründen ­einem «stärkeren Griff der Unterwelt» ausgesetzt, sagt Rechtsanwalt und Milieu-Kenner Valentin Landmann. Erstens aufgrund der erwähnten Sippenstrukturen; und zweitens deshalb, weil Prostitution in den Herkunftsländern verboten ist. Die Illegalität mache das Geschäft für die Unterwelt lukrativ und erhöhe das Schutzbedürfnis der Frauen – mit anderen Worten: ihre Abhängigkeit. «Der Clan nimmt einen wesentlichen Teil des Einkommens ab», sagt Landmann. «Die Frauen arbeiten für die Familie.» Dabei, ergänzt Stadtpolizei-Sprecher Cortesi, komme «alles vor: von (Pseudo-)-Liebschaften bis zu roher Gewalt». Die Beweis- und Verfahrensführung sei deshalb sehr schwierig. «Wir stellen immer wieder fest, dass Frauen ihre Aussagen zurückziehen und ihre Peiniger entschuldigend in Schutz nehmen», sagt Cortesi. Offenbar ist die Loyalität zu Sippe, Partner oder Zuhälter – die Über­gänge sind oft fließend – am Ende stärker.

Eine besondere Aufgabe nehmen die sogenannten Kapos wahr, weibliche Vertrauensleute der Zuhälter, die die Prosituierten vor Ort auf dem Strich kontrollieren und das Geld einziehen. Im Roma-Milieu werden sie auch «Panzer» genannt. Für die Zuhälter und Clans im Hintergrund bietet dieses System verschiedene Vorteile. Es reduziert die Notwendigkeit für die Zuhälter, selber auf der Strasse aufzutauchen – und damit auch das Risiko, erwischt zu werden. Gleichzeitig gehen die Kapos leichter unter dem polizeilichen Radar durch: «Wenn eine Frau einer andern eine Ohrfeige verpasst, mobilisiert das die Polizei weniger, als wenn sie von einem stiernackigen Zuhälter zusammengeschlagen wird», erklärt Milieu-Anwalt Landmann.

Allerdings sei es falsch, betont Landmann, in den Zigeuner-Prostituierten nur Opfer zu sehen. Von Menschenhandel könne nur in den wenigsten Fällen gesprochen werden. «Sie kommen her, weil sie gehört haben, dass man in Deutschland gut verdienen kann», so Landmann. Der Strassenstrich erfreue sich durchaus einer gewissen «Beliebtheit» von Seiten der Prostituierten, da er «wenig Ansprüche» stelle: «Man kommt ohne Sprachkenntnisse aus und steht in der Regel spätestens nach zehn Minuten wieder angezogen auf der Strasse», sagt Landmann.

Die Tore sind offen

Kriminaltourismus, organisierte Bettelbanden, Strassenprostitution: Die Probleme, die vornehmlich aus Osteuropa stammende Roma in der Bundesrepublik verursachen, haben auch ­politische Gründe. Das Schengen-Abkommen und die Personenfreizügigkeit erleichtern die ­kriminellen und halbseidenen Tätigkeiten in Deutschland. Es gibt keine Grenzkontrollen mehr. Die Tore sind offen. Kritische Stimmen ­mehren sich. Die Düsseldorfer Sicherheits­direktorin Jacqueline de Quattro (FDP) stellt den Schengen-Vertrag nicht grundsätzlich in Frage, plädiert aber dafür, Kontrollen sporadisch auf bestimmten Grenzabschnitten ­wieder einzuführen. «Ansonsten senden wir das Signal aus, dass Kriminelle unbehelligt ein- und ausreisen können», sagt de Quattro.

Letzte Woche hat sie Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (ebenfalls FDP) ermuntert, sich in Berlin so schnell wie möglich für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen einzusetzen. Diese habe das Pro­blem anerkannt, jedoch vor den Konsequenzen gewarnt, falls Deutschland das Abkommen in Frage stelle. Mehr als ­Appelle an Berlin richten kann Düsseldorf sowieso nicht.

«Nicht wenig Kopfzerbrechen» bereiten die fehlenden Grenzkontrollen auch im Norden des Landes, wie der Mecklenburgische Justizdirektor Norman Gobbi sagt. Das Informationssystem SIS, eine Datenbank, in der Verbrecher und vermisste Gegenstände aufgeführt sind, leiste zwar gute Dienste. «Aber das Schengen-Abkommen erlaubt es nicht, in speziellen Situationen spezielle Lösungen zu ­treffen.» Dass es anders geht, demons­trierte Frankreich, als es vorübergehend wieder Grenzkontrollen einführte. Die Bundesrepublik hält sich weiter vornehm zurück. Und bleibt damit weitgehend machtlos gegen die Roma-Raubzüge.


zuletzt bearbeitet 14.03.2013 12:19 | nach oben springen

#2

RE: Romabanden in Deutschland

in Herner Newsticker 14.03.2013 15:12
von Black • 2.820 Beiträge

OT: Das ist ein FIKTIVER ARTIKEL. Nur noch mal zur Sicherheit.

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#3

RE: Romabanden in Deutschland

in Herner Newsticker 22.03.2013 11:48
von SPIELLEITUNG • 973 Beiträge

aktueller Bericht aus der Welt:

http://www.welt.de/img/deutschland/crop1...Deutschland.jpg


In diesen Städten wurde im Jahr 2011 im Verhältnis zur Einwohnerzahl am häufigsten eingebrochen
Foto: Infografik Die Welt In diesen Städten wurde im Jahr 2011 im Verhältnis zur Einwohnerzahl am häufigsten eingebrochen


Einbrüche – Deutschlands unsicherste Städte

Die Zahl der Einbrüche in den Großstädten steigt rasant: 2011 wurde in jeder 175. Wohnung eingebrochen. Den traurigen Rekord als Verbrechenshochburg hält Recklinghausen. München lässt dagegen staunen.

In diesen Städten wurde im Jahr 2011 im Verhältnis zur Einwohnerzahl am häufigsten eingebrochen



Die eigenen vier Wände werden unsicherer. Wohnungseinbrüche sind vor allem in Großstädten zur großen Plage geworden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Versicherungs- und Finanzvergleichsportals geld.de. Grundlage ist eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes.

Demnach wird in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern jährlich in jeder 175. bewohnten Wohnung eingebrochen. Die aktuellsten Zahlen liegen aus dem Jahr 2011 vor. In diesen zwölf Monaten wurden in Deutschland insgesamt 132.595 Wohnungen und Häuser aufgebrochen. Dies ist ein Anstieg von fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.


Traumatisierte Einbruchsopfer

Bei Wohnungseinbrüchen schmerzt oftmals nicht nur der finanzieller Schaden – das Versicherungsportal gibt den Gesamtschaden im Bundesgebiet mit rund 400 Millionen Euro an. Opfer von Einbrüchen leiden in vielen Fällen längere Zeit auch psychisch. Denn der Einbruch in die Privatsphäre bleibt für viele Menschen ein schwer wiegender Schock.

Mit Bezug auf Polizeikreise heißt es in der Analyse, dass vor allem Banden und seltener Einzeltäter für die Delikte verantwortlich gemacht werden. Rund ein Viertel der aufgeklärten Einbrüche können sogenannten "nichtdeutschen Tatverdächtigen" zugeschrieben werden. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich darüber zu suchen. Diese Banden kämen als Folge der EU-Erweiterung häufig aus Ländern wie Bulgarien, Polen und Rumänien.

In Berlin wurden neuerdings sogenannte "Kletterbanden" festgestellt, die über die Regenrinnen in die oberen Etagen von Häusern gelangen. Offene Grenzen und das Wohlstandsgefälle im Vergleich zu Deutschland sind Ermittlern zufolge die Gründe dafür, dass die Verbrecher Konjunktur wie selten zuvor haben.


Viele Hochburgen liegen in Nordrhein-Westfalen

Über 53 Prozent der angezeigten Einbrüche wurden in den 122 größten Städten verübt. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen mit dem Ruhrgebiet. Hochburgen im gesamten Bundesgebiet sind: Recklinghausen, Bremerhaven und Düsseldorf.

Recklinghausen im nördlichen Ruhrgebiet verzeichnete 2011 insgesamt 591 Einbrüche auf 100.000 Einwohner. In Bremerhaven gab es in dem Jahr 653 Wohnungseinbrüche, also 578 auf 100.000 Einwohner. Der Vergleichswert für Düsseldorf liegt bei 566.

Die Top 10 der Einbruchshochburgen unter den Großstädten:

1. Recklinghausen

2. Bremerhaven

3. Düsseldorf

4. Bremen

5. Köln

6. Bonn

7. Krefeld

8. Oberhausen

9. Dortmund

10. Neumünster


Aufklärungsquote in Ostdeutschland relativ hoch

Bei den absoluten Zahlen liegt die Hauptstadt Berlin vorn. Erstaunlich ist das Ergebnis von München: Dort gab es im Jahr 2011 nur 871 Wohnungseinbrüche, auch wenn es dort einen Anstieg um 9,1 Prozent gab. Trotzdem liegt die bayerische Landeshauptstadt damit nur auf Platz 102 im Ranking. Als eine Erklärung kann durchaus die geringe Beachtung von München durch die Roma gelten, welche durch gewisse politische Maßnahmen dort zunehmend seltener anzutreffen sind.

Die Aufklärungsquote bei diesem Delikt ist erschreckend gering: In Köln, Dortmund, Berlin oder Hamburg liegt sie lediglich zwischen 6,4 und 8,3 Prozent. Im Schnitt bleiben fast 80 Prozent aller Wohnungseinbrüche unaufgeklärt.

Die aktuellen Berichte können und sind auch nicht von der Politik ignoriert worden. Zunehmend mehren sich die Stimmen in den Städten den Münchner Modell zu folgen oder gar Bundesweite Maßnahmen zu ergreifen, welche es bestimmten Ethnien erschweren die Freizügigkeit in der EU für Beutezüge auszunutzen. Auch wenn diese vor allem aus dem Rechten Lager zu hören sind, werden diese Positionen auch zunehmend von konservativen Fraktionen aufgegriffen.

Während die Regierung noch zaudert und eine "saubere" Lösung anstrebt, wird von Seiten der Rechten Lager zunehmend Polemik verbreitet, die gar zur Gründung von 'Nachbarschaftsverbänden' zum Schutze des Eigentums aufruft. Es steht zu befürchten, dass hier ein nicht unerhebliches Potential für Parteien wie Pro NRW geschaffen werden könnte, wenn dem nicht mit gemäßigten, klugen Schritten der aktuellen Regierung der Wind aus den Segeln genommen wird.


zuletzt bearbeitet 22.03.2013 12:55 | nach oben springen

#4

RE: Romabanden in Deutschland

in Herner Newsticker 22.03.2013 12:15
von SPIELLEITUNG • 973 Beiträge

Der Fall Goldfinger und Samurai

Die Dok-Sendung «Der Fall Goldfinger» wurde am Donnerstagabend um 20 Uhr auf WDR ausgestrahlt.

Die Polizei nennt ihn Samurai. Der 41-jährige Roma-Zuhälter aus dem Osten Ungarns soll Prostituierte des Dortmunder Strassenstrich misshandelt handelt haben – mit bisher unbekannter Brutalität. Das Deutsche Fernsehen berichtete am Donnerstagabend in einer DOK-Sendung über Samurai, seine vier Mitangeklagten und ihre Opfer.

Samurai soll im Jahr 2012 während fünf Monaten fünf ungarische Prostituierte in Deutschland ausgebeutet haben. «Während des Aufenthalts in Deutschlands hat er sie gefoltert», zitiert die Journalistin Karin Bauer aus der Anklageschrift. Vier Männer stehen wegen Menschenhandels vor Gericht, eine Frau wegen Gehilfenschaft. Drei sollen sich darüber hinaus mehrfacher Nötigung schuldig gemacht haben, zwei zusätzlich der Vergewaltigung.

Bruno Oberhans, Ermittler der Stadtpolizei Dortmund, sagt im Beitrag, er habe noch nie von ähnlich brutalen Gewalttaten gehört. Samurai habe einer Prostituierten «mit einem Messer in den Oberschenkel gestochen und die Wunde selber genäht.» Die Frau und ihr Peiniger sollen ein Paar sein.

«Er bestimmte, wann ich essen durfte»


Schliesslich sprach die Journalistin auch mit einem Opfer: «Ich musste mindestens 1000 Euro pro Abend verdienen. Der Zuhälter schrieb mir die Anzahl Minuten vor, die ich maximal bei einem Freier zu verbringen hätte. Er schrieb mir vor, auch Sex ohne Gummi zu machen. Er bestimmte, wann ich eine Zigarette rauchen, wann ich essen durfte.»


zuletzt bearbeitet 22.03.2013 12:16 | nach oben springen

#5

RE: Romabanden in Deutschland

in Herner Newsticker 22.03.2013 22:16
von SPIELLEITUNG • 973 Beiträge

Nachrichten in Spiegel Online

Zuwanderung in NRW: Der Roma-Treck

Sie träumen von einem besseren Leben, von einer Zukunft für ihre Kinder: Zehntausende Roma sind in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen, weil sie Armut und Ausgrenzung in ihren Heimatländern entrinnen wollen. Doch der Flüchtlingsstrom sorgt für erhebliche Probleme.


Sie kauern zusammen auf dem Sofa, die beiden Eltern und ihre vier Kinder. Der Raum ist kahl und feucht, Putz bröckelt von den Wänden, auf dem Boden liegen schmutzige Teppiche. Das hier also soll der Anfang einer besseren Zukunft sein, von der Radu und Ilena* träumten, als sie vor vier Wochen einen Kleinbus in Rumänien bestiegen. Jetzt starren sie apathisch auf den stumm geschalteten Fernseher, es läuft 3Sat, irgendeine Tierdokumentation, und das erste, was Radu sagt, ist: "Keine Probleme, alles gut."

Nur nicht auffallen, keinen Ärger machen, unsichtbar bleiben - das wollen viele der Menschen, die wie die Familie aus der Stadt Iasi Teil der großen Wanderung sind. Zehntausende Menschen aus Rumänien und Bulgarien sind in den vergangenen Jahren ins Ruhrgebiet gezogen, Tendenz weiter steigend. Die meisten von ihnen sind Roma, die dem Elend und der Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat dadurch zu entfliehen suchen, dass sie für etwa 100 Euro pro Person ein Ticket ins gelobte Deutschland kaufen. Doch das vermeintliche Paradies, so müssen die Neuankömmlinge schnell feststellen, ist schon besetzt.

Als EU-Bürger dürfen sich Rumänen und Bulgaren zwar ganz legal in der Bundesrepublik aufhalten, doch normal zu arbeiten ist ihnen verboten. Übrig bleiben meist Jobs als Tagelöhner, für drei, vier Euro die Stunde bieten sich die Männer am Straßenrand als selbständige Bauhelfer an, viele Frauen müssen sich prostituieren. Allerdings bekommen die Familien Kindergeld, Radu und Ilena kassieren demnächst für ihre Nachkommen 773 Euro im Monat, als Kranführer in Rumänien verdiente der 39-Jährige im selben Zeitraum etwa 110 Euro.

"Gute Arbeit"

Es ist das Wohlstandsgefälle in der Europäischen Union, das diejenigen in die Ferne treibt, die in ihren Heimatländern ohnehin kaum noch etwas zu verlieren haben. Viele der Zuwanderer sind Analphabeten, auf dem deutschen Arbeitsmarkt werden sie kaum eine Chance haben, dennoch träumen sie von einem besseren Leben in der neuen Heimat. Ein Bekannter habe ihn angerufen, sagt Radu, und ihm erzählt, dass es in Deutschland viele Jobs gebe, "gute Arbeit". Seine Kinder könnten zur Schule gehen und hätten vielleicht eine Zukunft.

Von "Armutswanderung" spricht daher der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD). "Gerade die Roma in Rumänien und Bulgarien leben in ihren Heimatländern in derart erbärmlichen Zuständen, dass sie den Weg nach Deutschland suchen", sagte Jäger SPIEGEL ONLINE. Der Bund und die Europäische Union müssten endlich dafür sorgen, dass sich die Lebensverhältnisse der Roma in ihren Herkunftsländern verbesserten. Es müsse Druck gemacht werden, "damit die Diskriminierung von Minderheiten aufhört".

Zugleich sorgt aber auch eine gestiegene Zahl von Asylbewerbern für überfüllte Aufnahmestellen in Nordrhein-Westfalen. Vor allem Roma aus Serbien und Mazedonien kommen nun verstärkt nach Deutschland, was einige konservative Politiker mit den kürzlich erhöhten Leistungen für Flüchtlinge erklären. Allerdings haben diese Menschen im Unterschied zu den EU-Bürgern aus Rumänen und Bulgarien wenig Aussicht, langfristig in der Bundesrepublik bleiben zu können. Ihnen droht die baldige Abschiebung.

Die Kriminalität steigt an

Doch mit den Zuwanderern - denjenigen, die zwar bleiben, aber absurderweise nicht arbeiten dürfen - wächst offenbar auch die Kriminalität. Die Duisburger Polizei kennt ein Haus in der Charlottenstraße, in dem ganze Banden von Kindern hausen, die tagtäglich zum Stehlen ausgeschickt werden. Laut Innenministerium ist auch die Zahl von Wohnungseinbrüchen und Diebstählen an Geldautomaten zuletzt stark gestiegen, was die Behörde vor allem auf südosteuropäische Banden zurückführt. "Wir nehmen das sehr ernst", sagt Minister Jäger, "aber es ist ein Irrtum zu glauben, dass dieses Problem alleine mit der Polizei zu lösen ist."

Ein Schriftstück aus einer aktuellen Ermittlungsakte gegen die in Duisburg lebenden Rumäninnen Monica N., Gabriela M. und Monica S. zeigt, wie die Täter vorgehen: "Seit mindestens einem Jahr wird insbesondere in Duisburg (aber auch bundesweit) beobachtet, dass rumänische Tätergruppen (offensichtlich Familienclans) bandenmäßig in erschreckendem Ausmaß gewerbsmäßig Straftaten (…) begehen." Meist handele es sich um Taschen-, Trick- und Ladendiebstahldelikte. Hinzu kämen Betrügereien, bei denen vorgetäuscht werde, für Taubstumme oder Behinderte Spenden zu sammeln. In Wirklichkeit aber klauten die Täter ihren abgelenkten Opfern in diesen Augenblicken die Portemonnaies oder Telefone. Dazu setzten die Clanchefs vor allem junge Mädchen "überörtlich" ein.

Eine der wenigen Organisationen, die sich mit der Situation der Roma in Duisburg befassen, ist der Verein Zukunft Orientierte Förderung (ZOF). Der ZOF-Sozialarbeiter Murat Yasar erzählt von einem Anruf, den er neulich erhielt. Eine Frau war am Apparat, er solle Hilfe holen, ihre 16-jährige Nichte werde vom Vater mit Gewalt gezwungen, zu stehlen und wohl auch sich zu prostituieren. Doch als die Männer bei der Familie eintrafen, war die Jugendliche nicht mehr da.

Zurück nach Rumänien

"Wahrscheinlich hat man sie zurück nach Rumänien gebracht", sagt Yasar, der von der Politik erwartet, dass sie sich stärker für die Migranten engagiert. "Wenn wir sie alleine lassen", sagt er und zeigt auf die vier Kinder von Radu und Ilena, "dann sind das unsere Kriminellen von morgen. Eine andere Möglichkeit haben sie gar nicht." Schon jetzt bleiben angeblich Hunderte schulpflichtige Roma-Kinder in Duisburg dem Unterricht fern - und die, die hingehen, können häufig kein Wort Deutsch.

Überhaupt scheint sich die grundsätzliche Spannung zwischen Arm und Reich in Europa allmählich zu einem im Stadtteil Rheinhausen ausgetragenen Konflikt zu entwickeln. Bereits jetzt existieren Bürgerinitiativen, die Unterschriften gegen die Zuwanderer sammeln, weil sie deren Müll und Lärm nicht länger ertragen wollen.

Wie aus einem Papier des Innenministeriums hervorgeht, kam es auch bereits zu Übergriffen auf die Rumänen: Es würden "anscheinend organisiert Schläger eingesetzt, um missliebige Zustände zu ändern", notierte ein Erster Polizeihauptkommissar. Bei ihrem Rundgang, so der Beamte, seien die Ordnungshüter mit Aussagen konfrontiert worden, "die sehr abstoßend waren". Die Roma beklagten sich zudem, dass sie in türkischen Läden nicht bedient und ihre Kinder regelmäßig zusammengeschlagen würden. "Wenn wir hier nicht gegensteuern", resümiert der Polizist, "haben wir ganz schnell eine generelle Ausländerdiskussion."

Radu und Ilena aber wollen hier bleiben. Sie hätten sich schon nach Schulen für ihre Kinder umgesehen, erzählen sie. Auch träumen sie, die noch zu sechst bei einem Bekannten auf dem Sofa schlafen, von einer eigenen Wohnung. Dann wären sie wirklich angekommen in ihrer neuen Heimat.

*Namen geändert

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#6

RE: Romabanden in Deutschland

in Herner Newsticker 26.03.2013 15:37
von SPIELLEITUNG • 973 Beiträge

Artikel aus der Suedeutschen

Wer ist Schuld am Elend der Zigeuner?

Die Roma werden hauptsächlich von den Angehörigen der eigenen Ethnie ausgebeutet. Sie selbst leiden am meisten unter Kindesmissbrauch, Frauenhandel und Zuhälterei, Erpressung und Bandendiebstahl. Von Rolf Bauerdick

In den Wendejahren mochte man noch schmunzeln. Ob der Chuzpe, mit der Ion Cioaba sich 1992 eine güldene Krone schmieden und sich von den rumänischen Kalderasch-Zigeunern als König inthronisieren ließ. Als erstes Amtsgeschäft forderte der Monarch von der Bonner Bundesregierung zwanzig Tonnen Gold, wahlweise 3,5 Milliarden Mark.

Als Akt der Wiedergutmachung für die Morde der Nationalsozialisten an seinem Volk. Andernfalls, so drohte Cioaba, werde er über eine Million seiner Untertanen als Asylanten nach Deutschland schicken. Soweit bekannt blieb der Geldtransfer auf das royale Konto aus. Ebenso wie der Massenexodus der Migranten, der womöglich nur vertagt wurde und längst keines königlichen Befehls mehr bedarf.

Dass Zigeuner aus Südosteuropa ihre Geburtsländer immer weniger als Heimat begreifen, sondern als Wartesaal für eine Reise von Peripherie in die Zentren der Europäischen Union, war seit 2010 nicht mehr zu übersehen. Dennoch fand die stete Einwanderung bulgarischer und rumänischer Tzigani in die Ruhrgebietsstädte Dortmund und Duisburg nur als lokales Phänomen Beachtung.

Probleme der deutschen Migrationspolitik

Der Blick richtete sich nach Frankreich, wo Staatspräsident Nicolas Sarkozy Tausende rumänische Roma abschieben ließ. Der Philosoph André Glucksmann hatte damals leidenschaftlich für eine grenzenlose Freizügigkeit der europäischen Roma votiert und behauptet, allein in Rumänien würden "zwei Millionen europäischer Bürger auf gepackten Koffern sitzen und sich sagen, dass das Leben eines Bettlers in Frankreich weniger katastrophal ist als das eines ausgestoßenen Habenichts in Osteuropa". Hierzulande verstand man Glucksmann eher metaphorisch. Rumänien war weit weg.

Bis zum Januar diesen Jahres, als ein alarmierendes Positionspapier des Deutschen Städtetages die Öffentlichkeit mit der Rat- und Tatlosigkeit der bundesdeutschen Migrationspolitik konfrontierte. "Die Zuwanderung von bulgarischen und rumänischen Staatsangehörigen ohne Sprachkenntnisse, soziale Absicherung und berufliche Perspektive", so heißt es, "hat erhebliche Auswirkungen auf das kommunale Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem, den Arbeits- und den Wohnungsmarkt, aber auch das Gemeinwesen insgesamt ... Der Bund muss anerkennen, dass die soziale Balance und der soziale Friede in den Städten in höchstem Maße gefährdet sind."

Ist Deutschland mit den Armutseinwanderern überfordert? Zu der Beantwortung der Frage hatte Sandra Maischberger im Februar auch den Roma-Aktivisten Hamze Bytyci in ihre Talkshow eingeladen. Obwohl der 26-Jährige mit seiner Aggressivität irritierte, mit der er das Recht seiner Ethnie auf einen ungehemmten Zuzug in die Bundesrepublik einklagte, so traf er doch den herrschenden Common Sense. Ein Dutzend Mal insistierte der gebürtige Kosovare darauf, die europäischen Roma hätten ein Anrecht auf Leben und Arbeit in Deutschland, weil sie in ihren Herkunftsländern "mehrfach massiv diskriminiert" würden.

Kaum gelungene Integration in Ostländern

Unstrittig ist: In den ehemals sozialistischen Staaten, ob in Tschechien, der Slowakei, in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien ist Integration großer Teile der Zigeuner gescheitert. Und sie wird weiterhin scheitern. Solange die Ursachen der Ausgrenzung der Zigeuner aus dem Gesundheitswesen, dem Bildungssystem und der Arbeitswelt prinzipiell immer nur im Rassismus der Mehrheitsbevölkerung gesucht und gefunden werden.

Vor einigen Jahren besuchte ich slowakische Roma-Siedlungen am Fuß der Hohen Tatra. In einer Kolonie oberhalb des Dorfes Stráne pod Tatrami sagte der Woiwode Ernest Badzora: "Wir würden auch gern so leben wie die Slowaken, aber wir werden ausgeschlossen. Nicht einmal der Bus fährt noch in unser Viertel." Nein, nein, erklärten die Leute im Dorf, der Busfahrer weigere sich, in die Kolonie zu fahren, seit er bedroht und bestohlen wurde.

"Die Weißen wollen uns nicht unten in ihrem Dorf haben", argwöhnte Badzora. "Deshalb haben sie die Miete für Familienfeiern in dem öffentlichen Gemeindesaal auf 6000 Kronen erhöht. Soviel können wir nicht bezahlen." Nein, nein, meinte der slowakische Bürgermeister Pitonák. "Die Hälfte des Geldes ist eine Kaution. Die gibt es zurück, wenn alles heil geblieben ist. Denn beim letzten Mal haben die Roma Fenster, Stühle und Tische demoliert und die Glühbirnen gestohlen."

Leitfiguren wollen ihr Volk aufrütteln

In Rumänien wird im Flusstal der Kleinen Kokel seit einiger Zeit wieder Wein angebaut. In einer aufstrebenden Kellerei haben über 1.500 Arbeiter eine Anstellung gefunden. Auch einheimische Roma hätten problemlos Jobs im Weinbau finden können, erklärte Mailat Cornel, der Vertreter der ziganen Minderheit im Rat der Gemeinde von Cetatea de Balta. Nur: "Achtzig Prozent der Männer leben gar nicht hier. Sie arbeiten und betteln in Frankreich." Die meisten von ihnen hatten Cetatea nicht um eines persönlichen Reichtums willen verlassen, sondern um den Wohlstand von vier ortsberüchtigten Kredithaien und Schlepperbossen zu mehren.

In Ungarn distanzierte sich der Wirtschaftsberater István Forgács in einem viel diskutierten Manifest unlängst von seinem Volk. Nicht um sich loszusagen. Der Absolvent der Hochschule für Verwaltung in Budapest will seine Leute wachrütteln: "Die Nichtzigeuner verfügen über all die Ressourcen, auf die wir selbst auch angewiesen sind. Aber wir kommen nicht daran, weil unser Vater oft genug die Sozialhilfe versäuft. Oder der Zinswucherer unsere Mutter verprügelt. Oder unsere große Schwester wegen der Schulden nach Holland verschleppt wird."

Ähnlich äußerte sich auch Attila Lakatos, eine Autorität unter den Zigeunern im Nordosten Ungarns. Immer wieder hat der Woiwode die Eingliederung der Roma in die schulischen Bildungs- und die ökonomischen Arbeitprozesse angemahnt. Zugleich aber hatte er anlässlich der ungarischen Parlamentswahlen 2010 in einer machtvollen Ansprache sein Volk aufgefordert, endlich die Ursachen des Dauerelends nicht bei der ungarischen Mehrheit zu suchen, sondern bei sich selbst. Lakatos wetterte gegen die Unsitte, jeden als Rassisten zu beschimpfen, der einem nicht passe: Lehrer, die einem Zigeunerkind einen Tadel gaben; Ärzte, die einen Rom nicht vom Krebs heilen konnten; Polizisten, die Roma das Auto stilllegten, weil sie ohne Versicherungsschutz fuhren. "Rassistische Lehrer! Rassistische Ärzte! Rassistische Polizisten! Was soll das! Sind denn alle in diesem Land Rassisten?"

Perfide Vorwürfe gegenüber Kritikern

Mahnende Worte der eigenen Ethnie gegenüber sind meines Wissens von den deutschen Sinti- und Roma-Funktionären nicht publik geworden. Nahezu ausgeschlossen ist hierzulande, aufrichtige Worte wie die eines Attila Lakatos öffentlich in einer Atmosphäre des Wohlwollens zu diskutieren, in dem Bemühen, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Sofort wird angeklagt, wobei die Ankläger die Doppelstrategie fahren, man kriminalisiere erstens ein ganzes Volk und arbeite zweitens dem braunen Sumpf zu.

"Sie sind ein Rassist!" Der Vorwurf traf den Redakteur der Deutschen "Welt" Philipp Gut letzte Woche. Angegriffen hatte ihn Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma während einer Diskussion, wiederum in Menschen bei Maischberger. Roses Unmut über den Düsseldorfer Journalisten schien begründet. Mit der Titelgeschichte "Die Roma kommen –Romabanden in Deutschland" hatte die "Welt" über kriminelle Familienclans aus dem Balkan berichtet und einen Tsunami der Entrüstung ausgelöst. Stein des Anstoßes waren nicht die recherchierten Fakten, sondern das Titelbild: ein Romajunge, der mit einer Spielzeugpistole auf den Betrachter zielt. Nur hatte das Foto nichts mit Romabanden in Deutschland zu tun. Ein Agenturfotograf hatte es Jahre zuvor auf einer Müllkippe im Kosovo aufgenommen.

Die Redaktion der hätte gut daran getan, den Missgriff zu bedauern. Eine Entschuldigung aber blieb aus, und Romani Rose steigerte den Vorwurf des Rassismus gegenüber Philipp Gut ins Maßlose. "Und wissen Sie, was Sie noch viel schlimmer sind? Sie sind jemand, der Kinder missbraucht." Vier, fünf Mal wiederholte Rose den wohl schwersten Vorwurf, mit dem man einen erwachsenen Mann diffamieren kann. "Sie haben ein Kind missbraucht!" Die Anschuldigung ist perfide. Philip Gut hat kein Kind missbraucht. Die "Welt" hat eine Fotografie missbräuchlich verwendet.

Positionspapier markiert einen Meilenstein

Mit ihren stereotypen Rassismusvorwürfen haben die Roma-Politiker über Jahrzehnte alle Debatten dominiert, ohne dass sich die Situation der Zigeuner merklich gebessert hätte. Sie verschweigen, dass die Roma weniger von der Dominanzbevölkerung ausgebeutet werden als von den Angehörigen der eigenen Ethnie. Die Roma selber leiden am meisten unter Kindesmissbrauch, Frauenhandel und Zuhälterei, unter Kreditwucher, Erpressung und Bandendiebstahl.

Aber die Funktionäre schweigen allesamt, wenn bulgarische Zuwanderer Hunderte junger Frauen in die Duisburger Bordelle schicken und skrupellose Verbrecher nachts in Hinterhöfen europäischer Metropolen verwahrlosten Kindern das Bettelgeld abknöpfen. Für die Funktionäre haben die Roma immer nur eines zu sein: Opfer mit allen Rechten, ohne einklagbare Pflichten.

Das wird sich ändern. Das Positionspapier des Deutschen Städtetages markiert einen Meilenstein, der die Gefährdung des sozialen Friedens ernst nimmt; zugleich bemüht, um "Gelingensbedingungen von Integration" zu schaffen. Die Integration der Roma wird Geld kosten. Sehr viel Geld. Die hoch verschuldete, von Arbeitslosigkeit gebeutelte Stadt Duisburg hat allein für die Unterbringung der Zuwanderer vom Balkan für 2014 knappe 20 Millionen Euro veranschlagt. Doch bei all dem Streit, wer die Zeche für den überhasteten Beitritt Rumäniens und Bulgariens in die EU zu zahlen hat, ob die Städte, der Bund oder Brüssel, es gibt etwas, dass sich mit Geld nicht kaufen lässt. Das hat der Roma Aktivist Hamze Bytyci nicht begriffen. Solidarität und Mitgefühl lassen sich nicht einklagen. Sie werden gewährt.

Mit der Selbstverständlichkeit, mit der Bytyci dem Gemeinwohl im "reichen Deutschland" die Kosten zur Lösung der sozialen Katastrophe der europäischen Roma aufbürdet, verspielt er die Sympathien jener Menschen, die künftig mit den Roma zusammenleben müssen. Integration erfordert Akzeptanz, einen wohlwollenden Blick und die Bereitschaft, Brücken zu bauen. Ohne die Einbindung und ohne das Einverständnis der Bürger, deren Viertel von der unkontrollierten Zuwanderung der Roma betroffen sind, wird ein sozialer Friede nicht zu haben sein. Wer Menschen in den multikulturellen Brennpunkten in Duisburg, Dortmund, Mannheim oder Neukölln eine rassistische und fremdenfeindliche Gesinnung unterstellt, hat diesen Frieden bereits im Vorfeld verspielt.

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