Rockerkrieg im Ruhrgebiet
Neue Eskalationsstufe im Ruhrgebiet erreicht.
Vor einigen Monaten wurde das Hauptquartier eines Motoradclubs (MC) in Herne Opfer der Flammen. Die Untersuchungen des Landeskriminalamtes (LKA) führten bislang zu keinen abschließenden Ergebnissen.
Zum Kreis der Tatverdächtigen werden laut Insiderquellen allerdings die Einschlägigen Rockerclubs gezählt, sprich: Bandidos und Hells Angels.
Zu noch laufenden Ermittlungen werde das LKA aus Ermittlungstechnischen Gründen keine Detailaussagen treffen, so der Sprecher des LKA, Polizeirat Wissen, in Düsseldorf.
Es scheint so als wäre mitten im Ruhrgebiet nun eine neue Welle der Gewalt innerhalb der organisierten Kriminalität an den Strand des Rhein-Herne Kanals gerollt.
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde der Notruf gleich mehrfach alarmiert, als sich in der beschaulichen Vorstadt Szenen wie aus einem Gangsterfilm abgespielt haben sollen.
Laut dem Protokoll des Polizeinotrufes kam es gegen 02.30 Uhr zu einem Schusswechsel am Hauptquartier der "Herner Husaren, laut Selbstbild ein "Oldschool MC" der die Anwohner veranlasste die Polizei zu verständigen.
Als die Sicherheitskräfte am Einsatzort eintrafen fanden Sie das Gebäude bereits brennend vor, Löschmaßnahmen wurden umgehend eingeleitet. Die Einsatzleitung verwies auf den Polizeilichen Geheimhaltungsbefehl und die noch laufenden Ermittlungen
Hauptkommissar Wulf der Kriminalpolizei Bochum bemerkte nicht ohne säuerlichen Tonfall: "Wenden Sie sich bitte für nähere Auskünfte an das LKA, ich darf ihnen nichts mitteilen. Teile der Aussage würden die Bevölkerung verunsichern"
Eine Anonyme Quelle, die Zeit online vorliegt, spricht vom Einsatz mehrerer Automatischer Waffen sowie von Brandsätzen.
Das Hauptquartier des MC jedenfalls, so zeigen es die Bilder, ist den Flammen ebenso zum Opfer gefallen wie es bereits vor einigen Monaten der Fall war. Neu ist hingegen die Direktheit, Offenheit und Skrupellosigkeit des Vorgehens.
Nach mehreren Häufungen in der nahen Vergangenheit scheint es so, als würde die Unterwelt im Ruhrgebiet nach einer langen ruhigen Phase wieder einen Krieg führen.
Polizeirat Wissens war zu einer kurzen Stellungnahme bereit, verwieß jedoch ebenfalls auf den Polizeilichen Geheimhaltungsbefehl. "Wir werden nicht zulassen das auch hier im Ruhrgebiet zustände wie in Moers auftreten! Das LKA wird die nötigen Schritte einleiten um gegenzusteuern. Sofern genug Mittel von der Landesregierung bereitgestellt werden."
Waren die Täter der vergangenen Monate die selben die auch jetzt wieder zuschlugen? Die Polizei hält sich sehr bedeckt was eventuelle Verdächtige für die aktuelle Brandstiftung angeht.
Wie aus Polizeikreisen zu vernehmen ist, werden aber weder die „Freeway Riders“ noch der „Gremium MC“ zum Dunstkreis der drei kriminellen so genannten Motorradclubs gerechnet. Vielmehr seien die Moerser einer der „zahllosen Altherrenclubs, die Spaß am Moped-Fahren haben.“ Dass diese Altherrenclubs aber gerade für die Satudarah interessant sein könnten, scheint ein offenes Geheimnis. Die aus Holland stammende Gruppe stehe in Duisburg unter starkem Expansionsdruck – „bürgerliche“ Motorradclubs seien durchaus ein Objekt ihrer Begierde.